Rezensionen:

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Rezension: Veilchenstrauß- Dürer

Dieser Kunstdruck zeigt das Werk "Veilchenstrauß" von Albrecht Dürer, das jener im Jahre 1501 bereits schuf.

Veilchen sind von je her das Sinnbild unschuldiger Liebe. Wie ich dem Buch "Die Sprache der Blumen" von Marina Heilmeyer entnommen habe, wurde einst das antike Athen als die veilchenbekränzte Stadt besungen, weil die Athener ihre Gäste, ihre Türen und die Statuen ihrer Götter mit Veilchen bekränzten. Dass Mohammed sie zum Symbol seiner Lehre erklärt hat, wusste ich bislang nicht.

In der Antike bepflanzte man die Gräber mit diesen Blumen. Seither gelten sie auch als Symbol der unsterblichen Seele.

Das hübsche kleine Bild (21 x 23 cm) eignet sich als Mitbringsel und erfreut durch seine Schlichtheit sowie seine fein aufeinander abgestimmten Farben.

Rezension- Stiefmütterchen

Ein sehr schöner Kunstdruck für Blumenliebhaber (51x 61 cm), der im terracottafarbenem Rahmen besonders gut zu Geltung kommt.
Stiefmütterchen sind das Symbol für heiß entbrannte Liebe und für Treue. Nach der christlichen Symbolik gelten sie als Dreifaltigkeitsblumen. Wie ich dem Buch "Sprache der Blumen" von Maria Hellmeier entnehmen konnte, war das Stiefmütterchen ab 1810 die Modeblume in England. Von da an wurden sie in englischen Gärten in unzähligen Variationen herangezogen.


Verliebte schenkten sich gegenseitig Konterfeis, die von Stiefmütterchenblüten umrahmt waren und auch in Poesiealben durften dies Blumen nicht fehlen.


J-Mirley har ein gefälliges Motiv gestaltet. Die Terracotta-Töpfe geben den Pflanzen ein mediterranes Flair, fernab von biederen Gartenzwergidyllen.

Rezension:Kunstdruck "Gewitter - Korn - Blume" von Martina Weise auf Poster-Papier

Der hochwertige Kunstdruck "Gewitter" (45x30cm) von Martina Weise auf Poster-Papier wirkt vom Motiv her beinahe ein wenig bedrohlich. Noch regnet es nicht, die Gewitterwolken lassen aber nichts Gutes vermuten. Der Wind fegt schon über das Getreidefeld. Die Kornblume schaut fast bekümmert zu.

Das Bild assoziere ich mit einer schicksalhaften Begebenheit in den "Buddenbrooks". Ein solches Gewitter mit Hagelschauer vernichtete die gesamte auf dem Halm gekaufte Pöppenrader Ernte, mit deren Vernichtung sich Fortuna aus jener im Buch beschriebenen, alten Kaufmannsfamilie verabschiedete.

Wie viele Bauern mögen in allen Jahrhunderten bei solchen Wolken um ihre Getreideernte gebangt und wie viele Mägde und Knechte in ländlichen Gegenden werden dann demütig gebetet haben: "Unser täglich Brot gib`uns heute" ...?"

Ich empfehle den Kunstdruck mit einem weizenfarbenen Holzrahmen zu versehen.

Rezension:Kunstdruck 117x98 TULIPA ANTICA - Bild Tulpen Mediterran Tulips Neu

Dieser sehr schöne, hochwertige Kunstdruck (117x98) wird diejenigen begeistern, die dezente Blumenmotive auf Bildern zu schätzen wissen. Der Kunstdruck passt in eine modern eingerichtete Wohnung, ideal zu dunklen, lackierten Möbeln. Dabei verträgt er einen etwas breiteren Rahmen. Am schönsten sieht er in einem matt-goldenen Metallrahmen aus, der ohne Schnörkel, ganz schlicht in der Linienführung sein sollte.

Der leichte Gelbton im Hindergrund korrespondiert sehr gut mit ähnlich farbenen langen, fließenden Vorhängen. Gut beraten ist man, wenn man das Rot der Tulpe in einigen wenigen anderen Accessoires im Raum wiederfindet. Das kann ungemein belebend wirken, sofern man diese lebensbejahende Farbe wohldosiert zum Einsatz bringt.

Mir gefällt das Motiv auch deshalb, weil es der Tulpe ihre alte Kostbarkeit zurückgegeben hat, die sie durch den Treibhausboom in den letzten Jahrzehnten leider einbüßen musste.

Rezension:Wohnideen 1001 Nacht: Zeitgemäß wohnen im orientalischen Stil (Gebundene Ausgabe)

Solvi Dos Santos ist laut Klappentext eine der international bekanntesten Fotografen für Interior Design und Lifestyle. Von ihr stammen die vielen schönen Fotos im vorliegenden Bildband. Die informativen Texte, die die Fotos begleiten, wurden von Berrin Torolsan verfasst.

Die beiden Damen haben sich mit der Inneneinrichtung von 28 orientalischen Häusern bzw. Wohnungen befasst und stellen diese Wohnwelten den Lesern und Betrachtern erfreulich detailverliebt vor.

Mehr als 450 Farbfotos erwarten das neugierige Auge. Die Betrachtungen beginnen im Frühling und enden im Winter. So liest man auch gleich zu Beginn, dass Türken Frühlingsblumen aufs Innigste lieben und sie deshalb Bouquets aus Rosen, Hyazinthen, Nelken, Istanbuler Tulpen und Pfingstrosen auf Kacheln, Teppichen, in Stickereien und auf Textilien abbilden. Man lernt eine Residenz am Ufer des Bosporus kennen, deren lichtdurchfluteter "Rosa Salon" den Blick auf den Bosporus und auf einen grünen Garten freigibt. Sessel und freistehende Polsterbänke ersetzen u.a. die Diwane, die früher die Wände säumten. Man lernt Zimmer um Zimmer kennen und bewundert die gewölbte Decke der Marmorhalle, die mit herrlichen Pfingstrosen bemalt ist.
Es folgen Innenaufnahmen eines Sommerpalastes in Istanbul, der einst einem Grafen Osterog gehörte. Er war ein polnischer Adeliger, der als islamischer Regierungsberater und in den letzten Tagen des Osmanischen Reiches für wichtige Aufgaben in der Verwaltung verantwortlich war. Hier ist der Treppenaufgang besonders hervorzuheben. Geschmückt ist dieser mit glasierten Fliesen aus Iznik, Damaskus und Tabriz sowie einer seltenen Stickerei und edlen osmanischen Kaligrafien. Die hohen Fenster des so genannten Pfauenschwanzaufgangs sind in den Garten nach Osten ausgerichtet. Dies bewirkt, dass morgens die Sonne das Innere des Hauses in glühendes rosa Farblicht taucht.


Das Arbeitszimmer war einst der Aufenthaltsort des französischen Dichters Pierre Loti. Im chinesischen Zimmer erinnern niedrige Sofas an klassische osmanische Diwane, auf denen einst Kissen zum Zurücklehnen aufgetürmt wurden. Nicht uninteressant ist auch ein modernes Apartment in Pera, das von einem Innenarchitekten bewohnt ist. Im Schlafzimmer steht ein sehr schönes Bett mit einem beigefarbenen Wildleder gepolsterten Kopfteil. Eine sehr edle, vielleicht ein wenig unterkühlte Atmosphäre...


Ganz anders die Räume eines Herrenhauses auf den Prinzeninseln.... Diese Inseln sind Istanbul vorgelagert. Es ist unmöglich die vielen textlichen Informationen zu diesem und allen folgenden Häusern wiederzugeben, sondern man kann immer nur kurz skizzieren und Neugierde wecken. Die Decke im Salon des Herrenhauses mit Bildern von Panoramen und antiken Monumenten ist von vergoldeten, achteckigen Kassetten umrahmt. Die Außenfassade des hölzernen Palastes verführt zum Träumen.


Immer wieder wechselt von Inneneinrichtung zu Inneneinrichtung der Stil. Immer wieder ist man aufs Neue überrascht über die gestalterischen Fähigkeiten derjenigen, die diese Häuser eingerichtet haben. Besonders begeistert bin ich von einem zu einer Privatwohnung umfunktionierten Kloster auf der Ägäis-Insel Cunda. Dort befindet sich im Salon im Parterre, der auf das Meer blickt, eine französische Chaiselongue aus dem 18. Jahrhundert. Eine lederne Reisetruhe dient als Tisch. Ein abstraktes Ölgemälde und eine moderne Skulptur auf dem Boden schaffen es die unterschiedlichen Zeiten miteinander zu verbinden. Das Himmelbett im großen Schlafzimmer ist das Highlight im Kloster. Es wurde, wie man liest, vom örtlichen Schmied entworfen und gefertigt.


Ein einfaches Steinhaus in Alcati Cesme ist ebenfalls sehr geschmackvoll eingerichtet. Der Kamin dort ist hundert Jahre alt und wurde aus einem inzwischen abgerissenen Herrenhaus gerettet. In einem Herrenhaus in Bodrum hängt an einer weißgetünchten Wand eine erlesene Sammlung osmanischer Kalligraphien und auf der Insel Bozcaada vor Troja hat man Gelegenheit das moderne Innenleben eines äußerlich sehr kargen Steinhauses zu bewundern und schließlich in Kappadokien sogar ein Höhlenhaus von innen kennen zu lernen. Das Innere einer Höhlenkammer mit konkaven Wänden, gewölbten Decke und Nischen dient zur Aufbewahrung. Interessant auch ist ein traditionell osmanisches Haus in Safranbolu. Dort wurde u.a. der alte von kleinen Nischen flankierte Kamin in einen dekorativen Alkoven verwandelt.

Nachdem der Sommer und der Herbst schon ins Land gegangen sind und man sich Seite um Seite mit fremder Ästhetik befasst hat, liest man den Satz: "Die Wintermonate sind die Zeit der Kreativität....Es ist die Zeit des Studierens, des Lesens, der Kontemplation, der Zeit, in der die innere Welt erwacht." Ein Grund mehr sich auf die kommenden Monate zu freuen...

Ich werfe einen letzten Blick auf die Schriftstellerklause Orhan Pamuks in Cihangir. Seine Bibliothek bleibt als stärkster Eindruck neben den schönen Bildern des Klosters auf der Ägäis-Insel Cunda in meinem Gedächtnis haften.

In diesem Buch werde ich an trüben Spätherbsttagen wohl öfter blättern......


Ein Augenschmaus für Menschen, die das Schöne lieben.

Empfehlenswert!


Rezension:Poster Poppy Mohn Mohnblume Mohnblumen Wiese Blumenwiese Blumen Blumenposter - Riesenposter - Größe 100 x 70 cm (weiß gerahmt)

Dieses Poster lässt keine trüben Gedanken zu. Das hängt mit den gewählten Farben zusammen. Sie nämlich versprechen Heiterkeit pur. Beinahe erscheint es so als würden die Mohnblumen lachen oder miteinander tanzen, vielleicht auch nur den sonnigen Tag genießen.... Sehen Sie die offenen Blumengesichter? So schauen auch offen ins Leben blickende Menschen aus, Menschen, die wir wegen ihres Optimismus alle zu schätzen wissen und am liebsten umarmen würden. Oder haben Sie ein Problem mit der guten Laune Ihrer Mitmenschen? Wir haben alle die Chance offen und heiter auf andere zuzugehen. Das ist die Botschaft dieses schönen Fotos.

Haben Sie schon einmal auf einer solchen Blumenwiese geruht? All die wunderbaren Düfte eingeatmet? Diese Mischung aus Aromen von Erde, Gräsern und Blumen gerochen? Dort ihre/n Liebsten geküsst? Ein schönes Gedicht rezitiert? Gitarre gespielt? Lieder gesungen? Ja?

Sie sollten dies immer wieder tun. Es ist ein erfreuliches Zeichen dafür, dass Sie noch leben.:-)

Ein qualitativ hervorragendes Poster mit sehr schönem Motiv.

Rezension:Leben und Genießen wie auf dem Lande: Nostalgische Rezepte - Alte Hausmittel - Jahreszeitliche Dekorationen (Gebundene Ausgabe)

Dieses Buch wird all jene begeistern, die Freude an schönen Dingen haben, nostalgische Rezepte mögen und alte Hausmittel zu schätzen wissen. Die vielen farblich beeindruckend gestalteten Bilder, nicht zuletzt die abgelichteten selbst hergestellten Dekorationsgegenstände, führen garantiert zu kreativen Schüben beim geneigten Leser. Einen Korb mit hübschen Trockenblumen zu gestalten oder aber einen herbstlichen Tischkranz zu flechten, kann besonders für intellektuell arbeitende Menschen sehr entspannend sein.

Zu Beginn des Buches liest man Wissenswertes über die Geschichte und Traditionen der ländlichen Vorratshaltung sowie über Traditionen und Bräuche. Im 16. Jahrhundert begannen Frauen der gehobenen Gesellschaftsschicht die Geheimnisse ihrer Haushaltsführung niederzuschreiben und auf diese Weise ihr Wissen von Generation zu Generation weiterzugeben. Erst mit der Publikation von entsprechenden Büchern zu Ende des vorletzten Jahrhunderts ging dieses Wissen von der Familie in die Hände der "Experten" über.


Die Autorin thematisiert u.a. wie man Pflanzen anbaut und in der freien Natur sammelt. Junges Gemüse sollte man stets in kleinen Portionen ernten, die man anschließend sofort weiterverarbeiten kann. Vorräte lassen sich dekorativ präsentieren, dies gilt besonders für frische Kräuter, getrocknete Heilkräuter und Blüten, aber auch für Marmeladengläser, die mit Schleifen aus Bast oder mit grober Kordel ein besonders rustikales Aussehen erhalten.


Stefanie Donaldson zeigt, welche Möglichkeiten man hat eine Speisekammer mit Leckereien aller Art zu füllen und erklärt gut nachvollziehbar, wie man Obst und Gemüse lagert oder natürlich konserviert. Die Autorin wartet mit delikaten Öl- und Essigrezepten auf und erklärt, wie man Pickles und Chutneys, Würzsaucen, Salz- und Pfeffermischungen, Kräuter- und Gewürzmischungen, Senfmischungen, delikate Marmeladen, Gelee und Honig, kandierte und eingelegte Früchte, eingelegtes Gemüse, Sirup und Likör Teemischungen, Gebäck und Brot sowie Süßigkeiten und Konfekt geschmackvoll zubereitet.


In der Folge lernt man altbewährte Cremes, Lotionen und andere natürliche Schönheitsprodukte zu Hautpflege und als Badezusatz herzustellen und wird in diesem Zusammenhang über ätherische Öle aufgeklärt.


Gefallen haben mir die Potpourris für gute Laune, die Duftkerzen, Duftspender und duftenden Möbelpolituren, mittels denen man Wohlgerüche aller Art ins Haus zaubern kann.


Dekorationen zu jahreszeitlichen Festen lernt man zum Schuss kennen. Hier erfährt man auch, wie man dekorative Getreidegarben für das bevorstehende Erntedankfest bindet oder ein schönes Erntebrot bäckt.


Empfehlenswert.



Rezension:Bild mit Rahmen: Franz Heigl, Feigen, 40 x 30 - Aluminium Basic S: Silber matt

Das Motiv dieses schönen Kunstdruckes versetzt mich gedanklich nach Griechenland. Im Mittelmeerraum werden jährlich etwa 1,5 Millionen Tonnen Feigen produziert. Unter den Erzeugerländern steht Griechenland nach der Türkei an zweiter Stelle. Die abgebildeten Feigen dürften Kimis sein, möglicherweise auch Kalamatas.

Das Feigenblatt im Vordergrund erinnert an den Verlust des Paradieses. Dort gab es Früchte dieser Art bekanntermaßen zuhauf: "Da gingen beiden die Augen auf, und sie erkannten, dass sie nackt waren. Sie hefteten Feigenblätter zusammen und machten sich einen Schurz." (Gen.3,7)

Bei den Trauben dürfte es sich um die Sorte Mandelaria handeln, eine alte Rebe von den Kykladen und Kreta, die es vermutlich auch bereits im Paradies gegeben hat. Blaue Trauben mit grünen Feigen zu komponieren schafft paradiesische Fülle und zwar in einer höchst unaufdringlichen Art.


Der Künstler hat die Farben des Stillebens gut gewählt. Es sind die Farben für die Erde, den Himmel und die Vegetation, die auf den Betrachter beruhigend wirken und es ermöglichen durch ihre Symbolik sich den Sommer am Mittelmeer zu vergegenwärtigen, obgleich die Farben des Südens doch eigentlich Gelb, Orange und Rot sind.


Der mattsilberne Rahmen passt ideal dazu.



Rezension:Das ökologische Haus: Planen, Gestalten, Einrichten (Gebundene Ausgabe)

In diesem Buch wird gezeigt, wie man ein ökologisches Haues konzipiert. Dabei wird u.a. thematisiert, wie man im Einklang mit der Natur möglichst energiesparend baut. Die Ausrichtung des Grundstücks, die Winde, der Lauf der Sonne, das Gelände der Niederschlag sind Punkte auf die man achten muss. Es wird in der Folge gezeigt, auf welche Weise man Sonne und Licht nutzen kann, welche Möglichkeiten der Wärmedämmung interessant sind und welche Formen der bioklimatischen Architektur es gibt. Man liest Wesentliches zu Formfragen, die keineswegs nur Stilfragen sind, sondern auch Fragen konstruktiver Intelligenz. Der "Goldene Schnitt" bezeichnet die als ideal betrachtete Proportion die mathematisch durch die Zahl 1,618 ausgedrückt wird. In der Vergangenheit hat man den Goldenen Schnitt nicht selten in der Architektur angewandt und greift bei ökologisch konzipierten Häusern gerne auf diese Proportion zurück, weil in solchen Bauten eine besonders angenehme Atmosphäre herrscht.

Im Anschluss wird über die Anordnung der Räume nachgedacht, die Belüftung des Hauses thematisiert, sinnvolle Einbauten, wie etwa Wintergärten werden zur Sprache gebracht und dabei darauf hingewiesen, dass ein Wintergarten die Aufgabe hat die Wärme aufzufangen, die uns die Sonne schenkt und die Heizkosten bis zu 30% decken vermag. Das kann ich soweit bestätigen. Mein Büro heize ich so gut wie nie, weil der vorgelagerte Wintergarten genügend Wärme abgibt.

Die Wandgestaltung ist ein nicht unwesentlicher Teil der Dekoration im Haus und mitbestimmend für das Raumgefühl. Gezeigt wird, wie man mit natürlichen Farben, organischen Textilien, interessanten Materialeffekten einen Betrag zu einem gesunden, umweltverträglichen Wohnklima erwirken kann.

Natürliche Bodenbeläge eignen sich zu jedem Ambiente. Parkettböden, Bodenbeläge aus Kokosfaser, Sisal, Kork, Bambus und Fliesen entscheiden jeweils über den Charakter eines Raumes. Der ökologische Nutzen der Materialien wird jeweils gut ausgelotet.

Die Innenbeleuchtung unter ökologischen aber auch gestalterischen Gesichtspunkten wird thematisiert. Hier liest man auch von Lichtern der Zukunft, z.B. optischen Fasern und erfährt wie man Arbeitsplätze zweckmäßig beleuchten kann.

Die Ausstattung der Wohnräume unter ökologischen Gesichtpunkten kann durchaus zu sehr schönen Ergebnissen führen und Arbeitsräume können praktisch und gesellig zugleich gestaltet sein. Badezimmer sollten eine Oase der Entspannung verkörpern. Wie originell eine Wanne aus Holz sein kann, ist mir erst während der Lektüre dieses Buches bewusst geworden. Im Schlafzimmer sollte man besonders darauf achten, dass keine elektromagnetische Felder vorhanden sind. Die Gründe dafür werden benannt.

Ganz in meinem Sinne sind die Ideen für begrünte Räume, denn Pflanzen sorgen bekanntermaßen für ein ausgewogenes Raumklima. Sehr hübsch sind die Vorstellungen zur Gestaltung von Terrassen und Gärten. Hausbegrünungen kann ich nur begrüßen, weil sie die Wärme dämmen, ein Rückhaltepuffer für Regen sind, die Gebäudeoptik aufwerten. Begrünte Dächer halten übrigens bis zu 90% des Regenwassers zurück. Wer genügend Platz hat, sollte sich einen Teich zulegen. Es wird genau erklärt, wie man einen Naturpool baut und welchen Sinn ein solcher Schwimmteich hat.

Im Rahmen eines praktisches Ratgebers am Ende wird man über die Grundlagen des Hausbaus aufgeklärt und zwar basierend auf Respekt vor der Natur. Über den Bau hinaus wird die Effizienz fokussiert, aber auch die Materialien, gemeint sind Holz, Lehm, Stein, und Porenbeton. Eine gute Wärmedämmung, ein gesundes Wohnklima und Techniken zu Wärmedämmung, sowie ölologische Dämmstoffe runden die Informationen für das Planen, Gestalten und Einrichten eines ökologisches Hauses ab.

Man muss ja nicht gleich ein neues Haus bauen nach der Lektüre des Buches, aber man kluge Veränderungen am eigenen Haus bzw. der eigenen Wohnung vornehmen, deren Ergebnis jeden ökologisch Interessierten erfreuen wird.

Ein hochinformatives, reich illustriertes Buch mit vielen brauchbaren Ideen. Empfehlenswert.

WohnNostalgie: Antiker Charme von Edel bis Trödel (Gebundene Ausgabe)

Die Journalistin Christine Comte befasst sich in diesem Buch mit hübschen antiken, nostalgisch anmutenden Gegenständen, die man zur Verschönerung seines Heims verwenden kann. Solche Dinge findet man in Antikgeschäften und auf Flohmärkten. Comte klärt die Leser über diese Gegenstände kulturgeschichtlich auf und befasst sich mit ihrem Verwendungszweck im Hier und Heute. Es geht u. a. um Objekte, die man vor der Haustür und auf dem Dach zum Einsatz bringen kann. Des Weiteren werden Fenster, der Fußboden, die Innentüren, die Wände, die Kamine, Öfen und Heizkörper, Treppen, Bäder und Küchen in Augenschein genommen.

Was kann man schöner machen? Was lässt sich gefälliger dekorieren? Der Deko- Fotograf Christian Sarramon sorgt dafür, dass der Leser einen breit gefächerten visuellen Eindruck erhält. Baluster (kleine Steinsäulen), aus denen sich Balustraden zusammensetzen, kannte man schon in der Antike. Damals banden die Adligen ihre wilden Tiere dort mitunter an. Baluster eigenen sich sehr gut für eine hübsche Gestaltung des Eingangs, besonders in Verbindung mit Medici-Vasen, die man im Frühling einladend bepflanzen sollte.
Sehr interessant sind die Infos zu Eingangstüren. So erfährt man, dass im 18. Jahrhundert die Türgestaltung von der griechischen und römischen Architektur beeinflusst wurde und man damals zwischen Einfahrtstor und Eingangstor zu unterscheiden begann.


Wer alte Türen einbauen möchte, benötigt antike Baumaterialien und sollte sich an einen Restaurierungsservice wenden, da man für den Einbau Fachkenntnisse benötigt. Türklopfer hatten im Mittelalter auch die Funktion, dass man um Asyl bitten konnte. Comte stellt sehr schöne Objekte vor und klärt über die die architektonischen Veränderungen im Laufe der Jahrhunderte auf. Schlösser und Schlüssel, Emailleschilder aber auch Briefkästen und Zubehör werden von der Autorin unter die Lupe genommen. Wussten Sie, dass in Deutschland die ersten Briefkästen um 1824 flächendeckend eingeführt wurden? Ich wusste es bislang nicht.
Sehr interessant sind die Ausführungen zu Balkonen, Gitter und Geländer. Schmiedeeisen ist seit dem 19. Jahrhundert das bevorzugte Material bei Hausverzierungen dieser Art.


Inspirierend sind die Betrachtungen von Vordächern. Schmiedeeiserne Schnörkel, bedeckt mit Glasplatten dienen dekorativ dem Schutz im Empfangsbereich. Man steht nicht mehr im Regen beim Schlüsselsuchen und erfreut sich des hübschen Vordachs, wenn man Gäste bei Schnee warmherzig französisch begrüßt.
Wirklich schön sind alte Laternen und Holzfackeln. Als Dekoration am Haus und im Garten sind sie unschlagbar. Ich habe mich soeben entschlossen eine solch hübsche Beleuchtung in mein Rosentor zu hängen. Ein Blickfang, der mich bereits in der Fantasie begeistert! Die nostalgischen Brunnen heben natürlich die Atmosphäre im Garten und suggerieren im Sommer Erfrischung und Kühle. In Verbindung mit Efeu lassen sie eine romantische Atmosphäre aufkommen. Über alte Dachziegel und wie man Dächer hübsch decken lassen kann , durchaus auch mit Materialien wie Zink und Schiefer, wird man informiert und man wird zur Neugestaltung des Dachstuhls und des Dachfries inspiriert.


Gefallen haben mir die Betrachtungen zum Thema Firstschmuck und Wetterfahnen, die immer auch symbolisch für etwas stehen. Sprossenfenster machen was her. Nostalgische Gardinenstangen lassen Vorhänge besser zu Geltung kommen, insbesondere, wenn man seine Wohnung im französischen Landhausstil eingerichtet hat. Buntglasfenster im Wintergarten aus der Epoche des Art Nouveau sind ein Traum, wie die Bilder verdeutlichen.


Ich liebe Terrakottafliesen, wie man sie in der Provence zu schätzen weiß und bin begeistert, dass ich im Buch mehr über diese Fliesen erfahren konnte. Das Dekor alter Keramikfliesen ist natürlich auch wunderschön. Räume mit solchen Böden sollte man nur sparsam einrichten, damit der Boden besser zur Geltung kommt. Zum Thema Fußboden wird man übrigens auch sehr gut informiert und kann sich viele Bilder ansehen. Repräsentativ sind Marmorböden, wie man sie in Palästen im 16. und 17. Jahrhundert bevorzugte, aber auch Steinfußböden haben durchaus ihren Reiz.

Für nostalgische Wandverkleidungen benötigt man hohe Räume. Große alte Spiegel passen auch in moderne, nicht ganz so hohe Räume und vergrößern diese optisch ganz ungemein. Auch hier sind die Infos inspirierend. Interessant fand ich auch die Informationen zu alten Badewannen, Waschbecken und Zubehör. Erst im 19. Jahrhundert setzten sich in den Häusern langsam Badezimmer durch. In der Barockzeit befürchtete man, dass man leichter an Pest erkranke, wenn man mit Wasser in Berührung kommt. Man glaubte durch die erweiterten Poren würden die schädlichen Ausdünstungen eher eindringen. Dies und vieles mehr können Sie ausführlich in diesem schönen Buch nachlesen und sich der hübschen Fotos erfreuen. Im Anhang finden man die Adressen der Bezugsquellen und kann sogleich zur Tat schreiten.

Empfehlenswert!

Rezension:Dekorative Details (Gebundene Ausgabe)

Die Journalistin und Stylistin Michele Lalande und der Fotograf Gilles Trillard präsentieren in diesem Buch eine Fülle inspirierender Fotos, die textlich präzise beschrieben sind und den Leser anregen sollen mittels dekorativer Details die eigenen vier Wände mit viel Geschmack wohnlicher zu gestalten. Beginnend mit Arrangements ganz ins Weiß, lernt man die Vorteile dieser Farbe kennen, weil sie die perfekte Grundlage jeder Farbgebung verkörpert. Weiße Objekte in Verbindung mit grünen Pflanzen wirken besonders edel.
Auf einem der Fotos sieht man eine David- Büste auf einem weiß lackierten Blumenständer von zarten weißen "Wolken" aus Seidenpapier umhüllt und davor einen Strauß weiße Ranunkeln in einem weißen Gefäß, das eigentlich für Milch gedacht ist. Auf anderen Fotos kommen weiße Büsten und Masken vor, die in Verbindung mit pflanzlichen Grüntönen die Atmosphäre einladend warm gestalten.

Das nächste Thema sind Stilübungen. Besonders schön sind filigrane Vogelkäfige, Kunstwerke von Pascale Palun unter einem Pastell von Na Luther, aber auch Malutensilien und Pigmente, die mit den Farben zweier weiblicher Akte (frühes 19. Jahrhundert) korrespondieren. Zauberhaft mutet ein Arrangement für ein Stillleben (ebenfalls von Na Luther) an - ein paar wie zufällig hingeworfene alte Bücher, ein leerer Vogelkäfig, verblichene getrocknete Rosen in einer Vase neben grün verwelkten Hortensienblüten. Alle Details wurden mit Geschick auf den Punkt genau platziert und kunstvoll drapiert.

Im kommenden Kapitel geben Farben bei der Gestaltung den Ton an. Blumen, Bücher, eine alte Kinderrechenmaschine, ausgestopfte Vögel, silberne Kerzenleuchter, Gläser, goldumrandete Spiegel, Büsten, präparierte Schmetterlinge, Schiffskompasse, ein Teleskop und vieles andere mehr werden- interessant aufeinander abgestimmt- zusammengeführt. Besonders haben mir zwei Miniaturbüsten unter Glas und eine große Pokalvase gefallen, die symmetrisch zwischen vier Miniatursäulen aus schwarz gebeiztem Holz angeordnet sind.

Das Kapitel "Vergangenes wiederentdeckt" gefällt wegen der vielen alten Bücher, Büsten, Portraits, Karaffen, Tabakdosen, Segelschiffmodelle etc. Sommergärten und Wintergärten schließlich sind ein Ruheorte aus Grün, alten Gipsfiguren, blauen Blumen, Keramiktöpfen und geschmackvollen Vogelhäuschen. Viele der abgelichteten dekorativen Details erzeugen eine Stimmung, die zum Träumen anregt. Wirklich sehr schön.

Auf den vorletzten Seiten des Buches werden die Adressen der Designer genannt, bei denen man die vorgestellten Dekorationen erwerben kann.

Eine Inspirations-Fundgrube für Menschen, die sich gerne mit schönen Dingen umgeben.

Empfehlenswert.

Rezension:Luxury Living New York (Gebundene Ausgabe)

Vor über zehn Jahren kaufte ich mir zwei wunderschöne Bildbände aus dem Taschen-Verlag "Paris Interiors " und " Interieurs in Marokko ". In beiden Büchern blättere ich noch immer sehr gerne und erfreue mich der schönen Bilder, die Einblicke hinter normalerweise verschlossene Türen geben. " Luxury Living New York " folgt dem gleichen Prinzip, allerdings sind die Aufnahmen weitaus besser. Der Schweizer Fotograph Reto Guntli hat beeindruckende Fotos gemacht, welche geschmackvoll eingerichtete Wohnungen in New York im allerbesten Licht erscheinen lassen.

Guntli bereist übrigens alle Kontinente und dokumentiert in seinen Büchern seine große Begabung Architektur, Inneneinrichtungen, Menschen, Kunst, Design, Reisen und Gärten so abzulichten, dass sie den Betrachter inspirieren in irgendeiner Form kreativ zu handeln. Die vorgestellten Inneneinrichtungen spiegeln die Persönlichkeit ihrer Bewohner wieder. Luxuriöse Wohnungen in Manhattan, Brooklyn, The Hamptons und Upstate New York werden thematisiert. Dieses Buch ist ein Fest für die Augen, besonders für Menschen, die einen positiven Zugang an Ästhetik haben.


Kleine Texte erklären knapp, worum es sich im Einzelnen handelt. Es war klug die fünfsprachigen Kurzinfos betont zurückhaltend zu formulieren. Im Vordergrund stehen in diesem Buch nämlich eindeutig die wunderschönen Bilder, in die man sich vertiefen , in denen man Einzelheiten erkunden , an deren Ästhetik man sich erbauen sollte. Gleich zu Beginn lernt man ein Townhouse im Stadtteil Harlem kennen, welches mit viel Sinn für Details mit schönen Antiquitäten ausgestattet ist. An der Einrichtung kann man die Reiselust des Bewohners erkennen. Ein Tigerfell auf den Flügel lässt zunächst vermuten, dass in dieser Wohnung ein Mann lebt. Der Blick ins Speisezimmer relativiert diese Annahme. Auf dem eingedeckten runden Tisch erfreut man sich des Anblicks einer prachtvollen Richelieu-Tischdecke. Fürstlich wirkt der Kronleuchter, die Wände sind in einem angenehmen Rot-Ton gehalten. Mit Kerzen und schönen Kaminleuchtern wird eine Atmosphäre gezaubert, die ins vorletzte Jahrhundert versetzt.


Man lernt u.a. auch die Bibliothek in diesem Haus kennen. Der Raum enthält neben den Büchern u.a. viele Kuriositäten, so etwa ein Gemälde eines Mauren, das von einem Flohmarkt stammt und diverse Art- Déco-Lampen in Form üppiger griechischer Karyatiden. Beeindruckend auch ist das " chinesische " Zimmer im Haus. Die Paravents sind mit einer chinesischen Tapete dekoriert und die Wände mit Rahmen übersät und zwar solchen, wie man sie in Frankreich relativ günstig erwerben kann. Bei uns kosten sie leider ein Vermögen. Eingerahmt wurden Bilder, auch Schmetterlinge und Fotos. Das Stilmix ist gelungen und wirkt erstaunlich harmonisch.


Sehr schön auch ist die Inneneinrichtung des viergeschossigen Townhouses in Harlem, das dem Modisten Rod Keenan gehört und das er an zwei Kreative vermietet hat. Man lernt das Home Office des Style Writers Cartor Sparks kennen. Neben seinem Sekretär sind drei hübsche Koffer aufgebaut. An den durch die gelbe Farbe sehr warm anmutenden Wänden, hängen eine Vielzahl nett gerahmter Fotos. Das Home Office könnte auch einer Frau gehören. Außer einem witzigen Männerhut gibt es in dem schön eingerichteten Raum keine männlichen Attribute.
Leider ist es unmöglich auf alle Bilder im Buch näher einzugehen, obschon jedes einzelne es verdient hätte.
Traumhaft ist das Zuhause eines New Yorker Architekten und Innenausstatters in einer ehemaligen Kirche in Spanisch Harlem. Man erfährt, dass das Schlafzimmer, welches übrigens mit einem Kamin ausgestattet ist, sich dort befindet, wo einst der Chor war. Der Stil ist sehr klar, beinahe nüchtern. Graublau und weiß lassen das Schlafzimmer fast kühl, allerdings sehr edel erscheinen. Vom Salon aus hat man einen Blick ins Schlafzimmer, der den Eindruck entstehen lässt, dass sich dort oben im Chor der Himmel befindet.

Ganz anders, jedoch nicht weniger edel, ist ein Heim an der Upper East Side. Stilmöbel, von zeitloser Eleganz und viele bezaubernde Details erinnern mich an die Wohnungen aus " Paris Interiors " und doch ist diese Wohnung anders, weist subtil Stilelemente auf, die verdeutlichen, dass man sich in New York befindet. Man achte auf die Lampen! Eine Inneneinrichtung , die mir sehr gut gefällt. Ein Mix aus französischem Charme und New Yorker Business-Nüchternheit.Gelungen auch ist die Inneneinrichtung in einem zweigeschossigen Appartment am idyllischen Gramercy Park in Manhattan. Beeindruckend dort ist der Holzschnitt einer indischen Göttin im Speisezimmer und im Schlafzimmer ein viktorianischer Sessel unterhalb eines chinesischen Ahnenportraits. Die Farben in einem Downtown Loft erinnern mich an die Gemälde von Yves Klein. Offenbar eine Junggesellenwohnung , nicht uninteressant. Grandios ist die Einrichtung des Möbelsammlers Mad Damson in Mid-Century Dwelling. Im Speisezimmer befindet sich ein Bronzetisch und Stühle Paul Evens, ein Gemälde, das von den Farben her mit Klimt assoziiert werden kann. Sehr geschmackvoll.

Lange habe ich mir die Wohnung der Designerin Lisa Perry in Sa Habor angesehen. Sie setzt raffiniert Farbtupfer und belebt so die Wohnung dadurch positiv. Bilder von Calder, Stella und Liberman und eine hübsche Skulptur von Niki Saint Phalle deuten an, worauf die Künstlerin in ihrer Wohnung stilistisch wert legt. Sie hat diesen Kunstwerken eine ideale Heimat geschaffen. Im Grunde ist es kaum möglich über Sprache all die Formen, Farben und stilistischen Besonderheiten wiederzugeben, die den Bildern zu entnehmen sind.
Mich begeistert das Auge Reto Guntlis, mit dem er es schafft, Gesehenes nicht einfach bloß abzulichten, sondern mit jedem Foto ein eigenes Kunstwerk zu kreieren.

Dieses Buch ist wahrlich eine einzige Quelle der Inspiration.

Rezension:Die perfekte Tafel: Designer decken den Tisch

Die Autorin Caroline Clifton-Mogg und der Fotograf Simon Upton stellen in diesem Buch die perfekte Tafel vor. Die dargestellten Kreationen stammen u.a. von den Designern: Presto Baly, Meredith Etheington- Smith, Trivia Foley, Francois Gilles , Reed Krakoff, Ebba Lopez, Louise Nason, Alison Price, Carolyn Quartermaine, Jonny Roxburgh, John Saladino, Nicolette Schouten, Runi Verjee, Peri Wolfmann, Vincente Wolf. Insgesamt warten 23 kreative Köpfe mit ihren Ideen zur Tischkultur auf.

Die Texte im Buch sind hochinformativ. Ein Fest für die Augen sind die Bilder. Gleich auf den ersten Seiten wird man durch eine opulente Tischdekoration erfreut, die an den Lebensstandard gehobener Kreise des 18. Jahrhunderts erinnert. Man erhält einen historischen Abriss über die Gepflogenheiten bei Tisch in europäischen Haushalten. Erfährt, dass die dreizinkige Gabel erst im 17. Jahrhundert Verbreitung fand und sich erst allmählich zu dem Essgerät mit vier Zinken wandelte, wie wir es heute benutzen.


Zu festlichen Anlässen und Banketten bevorzugte man ab den 1830er Jahren den " Service à la russe ". Die Speisen wurden also in mehreren Gängen aufgetragen. Dadurch war auf dem Tisch mehr Platz, den man mit extravaganten Blumenarrangements füllte, die sich über die ganze Länge des Tisches als florale Kaskaden ergossen. Der Weg zur heutigen, fast puristischen Drei- Gänge- Kultur wird seitens der Autorin bestens nachgezeichnet. Etiketten und Tischsitten werden auch thematisiert. So spielte sich bei Ludwig XIV. in Versailles das extrem hierarchische Denken in die Tatsache wider, dass bei Tisch nur der König auf einem Stuhl mit Armlehnen Platz nehmen durfte, während die anderen ihrem Rang gemäß auf Hockern saßen.
Aber man sitzt nicht überall gemeinsam am Tisch. In zahlreichen Ländern nimmt man auf dem Boden Platz. Die Speisen werden dort auf Tabletts gereicht oder aber man isst von kleinen Einzeltischen. In der Antike lagen die Männern beim Speisen seitlich auf Sofas, ob das bequem war sei dahingestellt.


Die Autorin lehrt den Leser das Einmaleins des Tischdeckens. Anhand der Fotos erhält man viele Anregungen, was man noch besser gestalten kann. Das klassische Tischgedeck mit kleinem Brotteller, mehreren Gläsern und Besteck in der adäquaten Anordnung kennt jeder kultivierte Zeitgenosse, aber wie lässt sich der Stil unterschiedlicher Kulturen reizvoll kombinieren? Eine Patentantwort auf die Frage nach dem idealen Essplatz gibt es nicht, bekundet die Autorin. Anhand der im Buch aufgezeigten Beispiele aber macht sie deutlich, dass Flexibilität im gemeinsamen Nenner steht und Querdenken der Schlüssel zu den schönsten Lösungen ist.


Im Kaleidoskop der Stile werden folgende Aspekte des Tischdeckens thematisiert: formell-festlich, zeitgenössisch, romantisch, klassisch, ethno, Sammlerstücke, retro und ländlich. Alle Arten des Tischdeckens folgen einem gewissen Kanon von Regeln bei der Anordnung der Gedecke und dem Servieren der Speisen.
Man lernt u.a. das minimalistische Interieur in Rumi Verjees Haus in London kennen. Er setzt auf Kontraste. Der gedeckte Tisch gefällt nicht nur wegen der feinen Suppentassen aus Nymphenburger Porzellan, die mit Serviertellern aus getriebenem Edelstahl kombiniert werden, sondern auch wegen der modernen rechteckigen Brotteller von Swaya& Moroni, auf denen karierte Servierten platziert sind. Ein interessanter Stilmix, der seinen Höhepunkt in einer Dekoration aus Meissner Porzellan- Schwänen neben avantgardistischen Kerzenleuchtern findet.


Schön ist die mediterrane Eleganz der französischen Designerin Nicolette Schouten. Das Speisezimmer ist in eleganten Farben eingerichtet. Der gedeckte Tisch stellt eine Symphonie von Farben und Formen dar.
Eine Hightlight ist das Esszimmer ihres Hauses in Cannes. Sie schätzt dort kühle, helle, neutrale Farben, die eine beruhigende Balance zum kräftigen Licht und zu den leuchtenden Farben der mediterranen Landschaft schafft. Unmöglich auf alle Beispiele der 23 Designer einzugehen. Die Epoche der Romantik prägt das Schaffen John Saladinos. Er ist einer der erfolgreichsten amerikanischen Designer. Nach seiner Ansicht ist jeder Tisch eine Landschaft und sollte nach architektonischen Prinzipien gestaltet werden.
Mit ein wenig Phantasie und Fingerspitzengefühl kann man den Tischalltag stilistisch bereichern und interessanter gestalten.


Wie dies funktioniert, wird im Kapitel Mahlzeiten sehr gut ausgelotet, das untergliedert ist in Frühstück, Mittagessen, Nachmittagstee, Dinner und Essen im Freien . John Pawson, der mit wirklich bemerkenswerten Ideen aufwartet, hält fest: " Bei Tisch sollten Sie die Möglichkeit haben, sich mit Personen in Ihrer Nähe zu unterhalten." Dies setzt voraus , dass man den Tisch wohlüberlegt deckt. Sehr schön sind die Anregungen für Essen im Freien, so etwa unter einem alten Olivenbaum, der vor der Mittagssonne schützt. Begeistert haben mich die Messer und Gabeln mit bemalten Porzellangriffen im chinesischen Stil, die auf einem hübsch gedeckten Tisch darauf warten von hungrigen Gästen benutzt zu werden, um damit ein delikaten Hummersalat unter der Sonne des Südens aufzunehmen. Paradiesisch! Die Inspirationen für Festtage sollte man genau lesen. Dabei sind Preston Baileys Tische geprägt von Symmetrie und Präzision. Florale Motive werden wiederholt und zugleich entwickelt. Sie verkündet: " Selbstverständlich gehören Blumen auch zu Hause zu einer Dekoration - sie machen einen Tisch erst vollkommen. "


Im Kapitel Dekoration liest man Wissenswertes über Tische und Stühle, Tischwäsche, Geschirr, Glas und Gläser, Besteck, Licht, Blumen und weitere Dekoration. Wichtig ist es bei jedem Element Sorgfalt und Nachdenken einzubringen, sich mit praktischen Erwägungen, aber auch mit ästhetischen Kriterien auseinanderzusetzen. Es gilt ein harmonisches Ganzes aus geschmackvollen praktischen Dingen und schmückenden Accessoires zu kreieren. Dies wird an vielen Beispielen gezeigt. Aufgrund zahlreicher guter Bezugs-Adressen kann man alle abgelichteten und näher besprochenen Produkte problemlos ordern. Die Anschriften der Designer werden auch genannt.

Dieses Buch schenkt Inspiration pur. Hier wird in traumhaften Formen und Farben dem Schönen gehuldigt. Oscar Wilde würde das Buch gewiss mit großem Wohlwollen kommentieren.

Rezension: Wohnen mit Büchern

Die Texte in diesem schönen und dabei informativen Buch stammen von der französischen Journalistin Dominique Dupuich, die vielen Fotos hat der renommierte Fotograf Roland Beaufre realisiert. Die beiden Franzosen zeigen, wie man mit Büchern wohnen kann.

Untergliedert ist der Bildband in einzelne Kapitel, die aufzeigen, wie namhafte Sammler, Innendesigner, Designer, Schriftsteller, Modemacher, Journalisten und so genannt Mächtige ihre Bücher unterbringen.

Im Hause des Sammlers Emmanuel Pierrat gibt es keine bibiophilen Tabus. Eine Sammlung afrikanischer Totem bewachen seine Bücher, wie man einem Foto entnehmen kann. Man lernt die Bibliothek eines Antiquitätenhändlers kennen, auch eines Kunstverlegern und ist überrascht, wie sich deren Sammelleidenschaft mit der Liebe zum Buch auf gekonnte Art verbinden.

Ein bemerkenswertes Interview mit José Alverez, dem Verlagsgründer de Éditions du Regard, in dessen Bibliothek sich Werke der Kunst und die Kunstwerke direkt gegenüberstehen, ist sehr lesenswert.

Gut gefallen hat mir seine Antwort auf die Frage: "Ist Ihnen Ihre Bibliothek ähnlich?". Alverez antwortet: "Ich hoffe, denn ich bin überzeugt, dass eine Bibliothek das genaueste Bild der Besitzers widerspiegelt." Diese Überzeugung habe ich übrigens auch.

Eine Fülle von Bildern gibt Einblick in sehr unterschiedliche Aufbewahrungsorte für Bücher: Bücherschränke, Buchregale und ganze Bibliotheken. Sehr beeindruckend ist die Bibliothek der Pariser Innendesignerin L. Welfing und eine andere, die Jacques Garcia im Schloss Champ de Bataille einrichtete. Seine Komposition entspricht dem Bild einer imperialen Bibliothek, in der natürlich antike Büsten und eine Weltkugel vorhanden ist.

Sehr schön ist eine klösterlich anmutende Bibliothek aus Rohmetallregalen in einem Schloss in der Vendeé, aber auch die Arbeit des amerikanischen Designers Ed Tootle, der die Bücherwand in einem Haus im thailändischen Phuket konzipierte.

Man lernt die Bücherwände und Bibliotheken einiger Schriftsteller näher kennen, nicht zuletzt von Intellektuellen im Pariser Intellektuellenviertel Rive gauche. Besonders beeindruckend finde ich das Bibliothekenhaus von Jean-Claude Carriere in Paris. Im Interview beantwortet er die Frage, ob ihm seine Bibliothek ähnlich sei, mit folgenden Worten: "Ja, das ist unvermeidbar , denn eine Bibliothek ist natürlich ein Portrait. Aber sie weiß nicht alles über mich und ich über sie." Sehr hübsch gesagt.:-))

Man lernt Kenzos Bibliothek in Paris kennen sowie auch jene von Manolo Blanik und von vielen anderen Modesignern, in deren Bibliotheken sich kostbare Bildbände stapeln. Geschmackvoll ist die nüchterne Bücherwandgestaltung der Journalistin Christiane Germain, doch am besten gefällt mir die Bibliothek im Schloss Serrant in der Vendeé. Dort laden 12000 Bücher zum lesen ein.

Das Buch ist ein Hochgenuss für alle, die Bücher lieben und diese gerne respektvoll aufbewahren, nachdem man sich ihres Inhaltes erfreut hat.

Die nachdenkliche Anwort des französischen Innendesigners Henri Garelli auf die Frage, ob ihm seiner Bibliothek ähnlich sei, finden sie ungekürzt auf meinem Rezensionsblog.