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Rezension: Peter J. König: Häuser des Jahres Callwey- Hubertus Adam / Wolfgang Bachmann

Wenn man das Buch mit dem Titel Häuser des Jahres vor sich liegen sieht, ist man zunächst etwas ratlos, worum es sich hierbei eigentlich handeln soll. Aber schon auf der zweiten Seite wird klar, dass dieser Bildband die besten Einfamilienhäuser 2013 vorstellt. Eine Jury von ausgezeichneten Architekten mit internationalem Ruf haben aus einer Vielzahl von Bewerbungen aus Europa und Übersee die Objekte heraus gesucht, die in ihren Augen innovative, ja futuristische Architektur verkörpern. Dabei ist nicht entscheidend, ob die Häuser möglichst spektakulär oder gar mondän sind. In erster Linie waren Kreativität und Einfallsreichtum der Architektinnen und Architekten gefragt. Interessanterweise sind die ersten Preise alle an Einfamilienhäuser in der Schweiz vergeben worden. Es wird gemutmaßt, dass dieses überwiegend mit der Topographie des Landes zu tun hat, da durch die gebirgige Silhouette in vielen Regionen des Alpenstaates Häuser oftmals in Hanglagen gebaut werden. Dies bedeutet eine spezielle Herausforderung, ermöglicht aber auch besondere Entwürfe. Überall in der Schweiz, aber ganz bestimmt an den vielen Hängen der eidgenössischen Bergseen sind Einfamilienhäuser von ganz besonderer Qualität und stilistischem Reiz entstanden, man denke nur an die Refugien im Tessin.

Aber es gibt auch genügend andere Herausforderungen, die durch den Einfallsreichtum der Architekten gemeistert wurden. Einmal galt es einen Bauernhof neu zu gestalten oder ein altes Weingut durch das entsprechende Ambiente mit Leben zu füllen. Trostlose Stadthäuser bekommen ein modernes Kleid, während das Interieur durch einen entsprechenden Minimalismus Galerie artige Züge erhält. Natürlich werden auch prachtvolle Villen im Grünen oder in den besten Lagen angesagter Städte gezeigt. Das Spektrum ist weit gefächert, die Jury hat die unterschiedlichsten Einfamilienhäuser ausgezeichnet, ganz nach dem Gusto des Betrachters. Beginnend mit ein paar spektakulären Entwürfen, als Entree sozusagen, wird danach anhand eines Inhaltsverzeichnisses ein erster Überblick vermittelt. Dabei steht zuvorderst ein Beitrag mit der Überschrift: Über dieses Buch. Hier wird Zweck und Inhalt erklärt, also warum dieser Bildband überhaupt entstanden ist. Danach wird die Jury vorgestellt. Hubertus Adam, einer der Autoren, geht im Folgenden auf die Frage ein: Einfamilienhäuser-ein ambivalentes Phänomen. 

Schließlich beginnt der Reigen der ausgezeichneten Objekte, insgesamt 50 an der Zahl. Als erstes natürlich der 1. Preis mit dem Titel: Haus über der Landschaft in Nuglar. Hierbei handelt es sich um einen holzverkleideten Baukörper, der auf einer Grundplatte stehend, ebenerdig rundum verglast, auf schmalen Betonsäulen ruht. Danach folgen die 5 nächst Platzierten unter der Rubrik Auszeichnungen. Alle weiteren haben von der Jury eine besondere Anerkennung erhalten, was so viel bedeutet, dass es sich hierbei ebenfalls um hervorgehobene Entwürfe handelt. Alle Häuser sind bestens bildlich dargestellt worden, sowohl von außen, als von innen. Spezielle Details wurden fokussiert, das jeweilige Umfeld, ob Park, Landschaft oder Straßenzug wurde mit einbezogen. Neben den Fotografien wird jedes Objekt an Hand eines ausführlichen Begleittextes vorgestellt, ebenso die jeweiligen Architekten mit ihrem Konterfei unter Benennung ihres Büros. Bauzeichnungen der einzelnen Geschosse mit Erläuterungen nebst Seitenansicht und Lageplan vervollständigen das Bild. Die Gebäudedaten geben Aufschluss über Grundstückgröße, Wohnfläche, zusätzliche Nutzfläche, Anzahl der Bewohner, die Bauweise(Materialien), Primärenergiebedarf, Baukosten gesamt, Baukosten je qm, Baubeginn und Fertigstellung. Dass nicht immer die Kosten genannt werden ist verständlich, denn immerhin handelt es sich hierbei um Privathäuser. 

Alles in allem ist dieser Bildband über Einfamilienhäuser äußerst interessant gestaltet, zeigt er doch was architektonisch alles möglich ist. Zudem ist er besonders inspirativ, was den Betrachter bestimmt reizt, wenn er sich mit dem Gedanken trägt, demnächst seine Hausbaupläne zu verwirklichen. Architekten und Bauingenieure müssen da nicht extra animiert werden, sie bewegen schon die berufliche Neugierde. 

Empfehlenswert. 

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