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Rezension Peter J. König: Häuser des Jahres- Die 50 besten Einfamilienhäuser 2017 - Peter Cachola Schmal, Katharina Matzig Callwey

Bereits zum 7. Mal haben das Deutsche Architekturmuseum und der Callwey Verlag den Wettbewerb "Häuser des Jahres" ausgeschrieben. Dabei wurden von einer Fachjury für diesen Bildband 50 der besten Einfamilienhäuser ausgewählt, die von Architekten erbaut worden sind und die sich im deutschsprachigen Raum befinden, und zwar verteilt in Deutschland, in Österreich, in der Schweiz und in Südtirol.

Das Vorwort zu diesem Bildwerk hat die Architekturjournalistin Katharina Matzig verfasst, die Einleitung wurde von Peter Cachola Schmal konzipiert, er ist Direktor des Deutschen Architekturmuseums.

Weitere Mitglieder der Fachjury sind Ulrich Nolting vom Informations-Zentrum Beton, Guntram Jankowski, er war Gewinner von "Häuser des Jahres" 2016, Lydia Haack, Architektin und Stadtplanerin, Landesvorsitzende BDA Bayern und Reimund Stewen, Vorstandsmitglied Verband Privater Bauherren e.V. Nach so viel fachlicher Kompetenz geht es dann auch gleich los mit den anspruchsvollen Einfamilienhäusern in diesem sehr anregenden und höchst informativen Bildband, dem neben einem Gewinner, der den 1.Preis erhalten hat, weitere 3 ausgezeichnete Projekte und 5 Häuser mit besonderen Anerkennungen folgen, bevor dann die weiteren 41 ausgewählten Objekte sich anschließen, die in diesem Buch vorgestellt werden.

Alle hier präsentierten Einfamilienhäuser werden sorgfältig und professionell beschrieben und überzeugen mit gestalterischer Qualität, Energieeffizienz und Komfort. Dass jedes dieser Traumhäuser sowohl den individuellen Standort, das unterschiedliche Budget, die verschiedensten Gebäudeformen und das ganz spezielle Material, aus dem sie entstanden sind, natürlich auch die ganz persönlichen Vorstellungen der Bauherren widerspiegeln, die von den Architekten meisterhaft umgesetzt wurden, macht diesen Bildband einzigartig und stellt ein Kleinod an architektonischer Literatur dar. Alle hier vorgestellten Hausobjekte werden nicht nur mit hochwertiger Architekturfotografie, Erläuterungstexten und Zeichnungen dem Betrachter nahe gebracht, er wird auch informiert über eine Fülle von Daten, die das Einfamilienhaus näher beschreibt, als da sind: die Namen der Architekten, die Anzahl der Bewohner, die Größe der Wohnfläche, die Größe des Grundstücks, den Standort, die zusätzliche Nutzfläche, die Bauweise, die Fertigstellung und bei den meisten auch die entstandenen Baukosten. 

Nach so vielen Erläuterungen wird es Zeit die Häuser direkt vorzustellen. Es beginnt natürlich mit dem 1.Preis, einem Einfamilien-Hochhaus in Zürich, einem ganz ungewöhnlichen Objekt, da es die Architekten geschafft haben, auf ein sehr schmales Grundstuck, angelehnt an einen Altbau ein attraktives Einfamilienhaus zu bauen, das über 4 Etagen und einen Dachgarten verfügt, wo auf Grund der mangelnden Größe des Grundstückes in die Höhe gebaut werden musste. Dies ist spektakulär gelungen und die Wohnfläche von 224 qm bietet ein ideales Heim mitten in Zürich. Es folgen 3 Einfamilienhäuser die mit Auszeichnungen bedacht wurden, alle völlig unterschiedlich, sowohl was ihre Lage, ihre Konzeption und ihre Erscheinungsform anbetrifft. 

Da ist zunächst das Haus am See, atemberaubend die Lage oberhalb des Pilsensees in der Nähe von Starnberg im Fünfseenland, ganz nach dem Blick auf das Wasser und dem Wettersteingebirge ausgerichtet. Es folgt ein moderner Erweiterungsbau, unterirdisch an einen denkmalgeschützten Hof angebaut, der durch die Integration in die Landschaft den Reiz des alten Gebäudes überhaupt nicht stört. Welche architektonische Leistung des Architekten, der in der Berg-Landschaft von Südtirol alles im Original belässt. Völlig anders stellt sich das nächste preisgekrönte Einfamilienhaus vor, es ist ein flaches Ensemble aus Wohnhaus und Lagerhalle, die im rechten Winkel erbaut, als eleganter zweigeschossiger flacher Baukörper sich ideal dem ebenen Gelände anpasst. 

Und so geht es weiter, bis alle 50 ausgesuchten und prämierten Einfamilienhäuser dem Betrachter höchst anschaulich nahe gebracht worden sind. Sie alle hier vorzustellen würde den Rahmen dieser Rezension sprengen, doch so viel muss gesagt werden, jedes Objekt ist absolut individuell, sehr ansprechend und dabei überaus überzeugend. Dabei sind auch die Lagen genauso unterschiedlich wie die Baukosten, in jeder Preisklasse ist etwas dabei und attraktiv sind sie alle. Die Palette erstreckt sich von Großstadtbauten wie Z.B. in Zürich, München, Berlin oder Köln, über 1a-Lagen an Seen und kleinen idyllischen Flüssen, Stadtrandlagen, Lagen in malerischen Landschaften oder auch Umbauten von Scheunen oder einem alten zerfallenen Forsthaus am Jagdschloss Kranichstein bei Darmstadt. Jedes Objekt hat seinen eigenen Reiz, und dies ist auch der Grund warum sie alle ausgezeichnet wurden. 

Erneut hat der Callwey Verlag diesen grandiosen Bildband herausgebracht, der nicht nur zukünftige "Häusle-Bauer" inspirieren dürfte, jeder der Freude an individueller Architektur hat wird hier absolut auf seine Kosten kommen. 

 Sehr empfehlenswert.

 Peter J. König

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