Rezensionen:

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Rezension Peter J. König: Häuser des Jahres - Die 50 besten Einfamilienhäuser 2019- Jan Weiler/ Katharina Matzig- Callwey

Bereits zum neunten Mal präsentiert der Callwey Verlag diesen außerordentlichen Band mit dem Titel "Häuser des Jahres" und zwar für das Jahr 2019. Er basiert auf dem gleichnamigen Wettbewerb, der die 50 besten Einfamilienhäuser auswählt und prämiert. Dabei werden ungewöhnliche Objekte vorgestellt, alle in den letzten Jahren erbaut oder kernsaniert und umgestaltet. 

Alle Häuser besitzen ihren ganz eigenen Reiz, ihre individuelle Ausstrahlung und ihre ganz eigene Dimension, vom restaurierten Fachwerkhaus, über modernisierte Stadthäuser, bis hin zu neuerbauten, großzügigen Villen am See oder in den besten Wohnlagen am Stadtrand. 

Voraussetzung ist die jeweilige Individualität jedes Objektes. 

Ausgewählt wurden diese im deutschsprachigen Raum, also in Deutschland, Österreich, der Schweiz und in Südtirol. 

Das Einfamilienhaus ist noch immer die dominierende Wohnform, in Deutschland leben 53 Prozent der Bevölkerung in Ein- oder Zweifamilienhäusern. Nach dem Statistischen Bundesamt aus dem Jahr 2016 existieren 12,5 Millionen Einfamilien- und 3 Millionen Zweifamilienhäuser von den annähernd 19 Millionen Wohngebäuden hierzulande. Dies zeigt deutlich wie eminent wichtig diese Wohnform weiterhin und wie wichtig dies auch für die Architektur im deutschsprachigen Europa ist. Um diese Bedeutung hervorzuheben, haben sich 8 maßgebliche Fachleute aus dem Gesamtkomplex Architektur als Jury aufstellen lassen, um aus der Fülle von Neu- und Umbauten, die auch für den Wettbewerb "Häuser des Jahres" in 2019 eingereicht wurden, diese 50 Objekte herauszufiltern, die für die Fachjury am preiswürdigsten waren. 

Jan Weller, Journalist und Schriftsteller und Katharina Matzig, Architekturjournalistin, beide ebenfalls Jurymitglieder haben dann diesen interessanten Bildband auf den Weg gebracht, der nicht nur eindrucksvolle Aufnahmen der ausgewählten Objekte aus verschieden Ansichten von außen und innen zeigt, ein sehr detaillierter Nebentext, Grundriss- und Querschnittszeichnungen dienen zur weiteren Erläuterung der Häuser, zudem noch bestimmte Angaben über die Anzahl der Bewohner, der Wohnfläche und der Grundstücksgröße. 

So kommt ein anschauliches Grundwissen über die einzelnen Objekte zustande, neben der Tatsache, dass die jeweiligen Architekten sich erklären, worin der Reiz jedes einzelnen zu erbauenden Gebäudes bestanden hat. Sieger dieses Wettbewerbs "Häuser des Jahres" in 2019 wurde ein ganz ungewöhnlichen Objekt, ein Einfamilienhaus, das in die Altstadt von Münster/Westfalen integriert worden ist, ohne die Straßenansicht der Giebelhäuser zu stören und doch modern und innovativ zu sein. 

Bei den insgesamt 50 vorgestellten Wohnobjekten gibt es alle Variationen von Häusern, ob in Stadtbereichen, auf ländlichem Gebiet oder auf parkähnlichen Grundstücken, ob im flachen Norddeutschland, im alpenländlichen Vorgebirge oder im Schweizer oder Südtiroler Hochgebirge, der Individualität sind keine Grenzen gesetzt, auch nicht dem Einfallsreichtum der Architektinnen und Architekten. Dieses auch macht den ganz besonderen Reiz dieses großartigen Bildbandes aus, der jeden neugierig macht, der sich für Architektur interessiert oder gar nach Inspiration für den eigenen Hausbau sucht. 

Einen besonderen Hinweis verdient auch noch die jeweilige Vorstellung jedes Hauses in sprachlicher Kurzform, die ganz gezielt und sehr prägnant aufzeigt, welche Bedeutung jedes einzelne Haus ausstrahlt, was es mit den Objekten auf sich hat. Abschließend werden unter der Rubrik "Das beste Produkt 2019" noch ganz besondere Neuerungen gezeigt, die beim Hausbau maßgeblich zum Tragen kommen, von Parkett-, Laminat- und Designböden, über spezielle Backstein Klinker, spezielle WCs oder Badeinrichtungen, einem außergewöhnlichen Hauslift, leicht einzubauen und maßgeschneidert für das Alter, bis hin zu Grohe Badamaturen oder integrierten Bora Luftabzügen in modernen Küchen. Alles ist auf dem neuesten Stand der Technik, formschön und doch überaus praktisch. Hier lassen sich wirklich beste Anregungen holen. 

Auch für das Jahr 2019 ist der vorgestellte Bildband nicht nur wieder eine Augenweide, er lädt tatsächlich erneut zum Nachdenken und Träumen ein. 

Deshalb: Absolut empfehlenswert 

Peter J. König


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Häuser des Jahres: Die 50 besten Einfamilienhäuser 2019

Rezension: Glücklich wohnen mit Farbe- Joa Studholme- Callwey

Mein derzeitiges #Lieblingsbuch, von dem ich mich nicht ohne Grund täglich inspirieren lasse, ist der bei #Callwey erschienene Bildband "Glücklich Wohnen mit Farbe" der Farbkuratorin Joa Studholme und des Fotografen James Merrel. 

Seit Joa Studholm vor 20 Jahren bei Farrow & Ball als Farbberaterin begann, hat sie jedes Jahr für über 4500 Räume farbliche Gestaltungskonzepte erarbeitet.

Im vorliegenden Buch möchte sie nicht nur konkrete Gestaltungskonzepte ausgewählter Häuser vorstellen, sondern auch die mannigfaltige Art und Weise, wie Menschen überall auf der Welt bestimmte Häuser dekorieren. Insofern reicht die Palette der gezeigten Beispiele von großen Räumen aus eleganten, ultramodernen Wohnungen bis zu kleineren Zimmern in rustikalen Bauernhäusern. Individuell gestaltet sind sie alle.

Das Ziel des Werkes besteht darin, den Lesern viele nützliche Informationen an die Hand zu geben. Eine Farbkarte mit 132 einzigartigen Farbtönen, die sich in sechs Farbgruppen untergliedern, schenken die Impulse, die man für die farbliche Gestaltung seiner  Wohnräume gerne nutzt.

Zum Basiswissen gehört, welche Farbtöne man wählt bei:

Dunkleren Wänden mit weißen Holzeinbauten
Holzeinbauten dunkler als die Wände
Wände sowie Holzeibauten in derselben Farbe.

Die Autorin schreibt  u.a. Wissenswertes über #Stil, #Kontinuität und #Licht. Dabei ist sehr gut erklärt wie man farbliche Übergänge von einem in den anderen Raum schafft. Wichtig sei eine stimmige #Farbkombination, damit  angrenzende Räume farblich harmonisch gestaltet werden. Man sollte Farben zunächst ausgiebig testen, bevor zur Tat geschritten wird und sich in die beigefügten, bewährten Tipps und Tricks vertiefen, liest man und nickt den Sinn begreifend, wissend.

Im ersten Teil des Buches hat man dann Gelegenheit, sich mittels sehr gut erläuternder Texte und tollen Fotos in 13 #Gestaltungskonzepte zu vertiefen. Dieser Teil beginnt mit einem 12 Punkte umfassenden Farbberater-Einmaleins. Das erste Gestaltungskonzept ist ein dänisches Design, sehr gut erläutert und durch die Fotos, die die Räume zeigen, visualisiert.

Die Farbpalette zu diesem Design für die einzelnen Räume ist wie bei den weiteren Gestaltungsideen  dem Konzept angefügt. 

Ein Traum sind die #Farben der Küche des Konzepts "Kopenhagener Kunsthaus", doch auch an allen Farben und Konzepten in der Folge kann man sich nicht satt sehen. Für jeden Geschmack werden hervorragende Impulse gegeben. Sehr schön sind die Ideen zur Gestaltung  "Ein altes Schulhaus“. Hier greift der satte Archivton "Olive" perfekt die Grüntöne des Gartens und die Farbe des Steinbodens auf.

Grandios sind die Farben des Gestaltungskonzepts "Moderne Lässigkeit", in die ich mich sofort verliebt habe.

Im 2. Teil folgt die Anleitung für die Gestaltung von Räumen. Hier wird beispielsweise diskutiert, welchen Eindruck man im Flur erzielen möchte. Spannend ist die Farbgebung speziell in der #Küche, dem #Bad und den #Schlafräumen. Im #Wohnzimmer gilt es, an die vielleicht schon vorhandenen Möbel zu denken und an die Bilder, speziell wenn es sich um wertvolle Unikate handelt.

Alle Räume und der Außenbereich werden unter die Lupe genommen, kleine und große, hohe und niedrige Räume fachmännisch beäugt. Zum Schluss werden analog zu Küchenrezepten erprobte Gestaltungsrezepte in einzelnen Räumen aufgelistet und Adressen für Farrow &Ball Showrooms mitgeteilt.

Durch dieses sehr schöne Buch  habe ich sehr viel hinzugelernt, was mir im kommenden Jahr gewiss weiterhelfen wird.  Lesen lohnt sich halt.

Maximal empfehlenswert.

Helga König

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Rezension: Walter Knoll- Möbelmarke der Moderne- Bernd Polster- teNeues

Autor dieses bemerkenswerten Bildbandes ist der Publizist und Künstler Bernd Polster, einer der ersten Packager in Deutschland, der seit 1999 Buchkonzepte für deutsche und internationale Verlage entwickelt und umsetzt. Dabei ist einer seiner Schwerpunkte die Kulturgeschichte. Der Publizist ist der bekannteste Designautor und Bauhausexperte in Deutschland. 

Im hier vorliegenden Werk geht es um die Möbelmarke Walter Knoll. Nachgezeichnet wird die Entwicklung des Unternehmens als Firmenbiografie. Prägende Persönlichkeiten dabei waren Wilhelm, Walter und Hans Knoll und in den letzten 25 Jahren dann Markus Benz. 

Das Buch ist in drei große Abschnitte untergliedert, als da sind: 
Erste Moderne - 1865 bis 1945 
Zweite Moderne - 1945 bis 1993 
Dritte Moderne - 1993 bis heute 

In diesen drei Abschnitten also wird die Geschichte der Möbeldynastie geschildert und immer in Beziehung zu wichtigen kulturhistorischen Entwicklungen gesetzt. Diese Geschichte nimmt in der Gründerzeit ihren Anfang. Dabei vollzog sich der Aufstieg der Knoll`schen Geschäfte in Parallelität zum gewaltigen Aufschwung, den die deutsche Wirtschaft in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts erlebte. 

Wilhelm Knoll, der Urahn der Knoll Dynastie, gründete 1865 in Stuttgart einen Lederhandel und stieg vom Gerber und Kaufmann zum württembergischen Hoflieferanten auf. Seine Söhne Willy und Walter übernahmen 1907 die Firma und begannen mit der Sitzmöbelproduktion. Sie wurden zum ersten Exporteur der Branche und revolutionierten daraufhin das Polstermöbel. 

Walter Knoll machte sich Mitte der Zwanzigerjahre selbständig. Bei der legendären Stuttgarter Weißenhofsiedlung, die 1927 unter der Leitung von Mies van der Rohe realisiert wurde, schaffte er auf Anhieb der Einstieg in die Avantgarde. 

Hans Knoll, sein Sohn, der in den 30er-Jahren in die USA ging, gründete dort seine eigene Firma, die heutige Knoll Inc.. Mit ihr schrieb er ebenfalls Designgeschichte. 

Markus Benz, der Sohn von Rolf Benz, trat ab 1993 an, um in der Zusammenarbeit mit international renommierten Architekten sowie Designern den Erfolg fortzuführen. 

Spannend zu lesen, sind neben der reich illustrierten Firmengeschichte die Sachbeiträge so etwa zum Reformstil, der neuen Sachlichkeit und der Stromlinie, dem organischen Design, dem Funktionalismus und der Postmoderne. 

Auf den Fotos kann man sich einen Eindruck vom Design der letzten 150 Jahre verschaffen. Dabei wirken Stühle und Sessel von 1910-1913 keineswegs altbacken aus heutiger Sicht, sondern nach wie vor formschön und modern. 

Ein sehr informatives Buch 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

Im Fachbuchhandel  erhältlich

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Walter Knoll (Deutsche Ausgabe), Das Buch über die Historie der einzigartigen Möbelmarke, die Klassiker und Ikonen der Avantgarde geschaffen hat (mit Texten auf Deutsch) - 25x32 cm, 352 Seiten