Bereits zum fünften Mal gibt es den Preis "Häuser des Jahres". Dabei wählt eine Jury aus Architekten, Bau-Spezialisten aber auch Laien, hier z.B. der in Berlin lebende russische Autor Wladimir Kaminer den besten Entwurf aus, der zu diesem Wettbewerb von 228 Bewerbern eingeschickt wurde. Die Einfamilien-Häuser sind bereits errichtet, sie können in Deutschland, in Österreich oder in der Schweiz besichtigt werden.
Diese drei Länder sind Teilnahme-berechtigt und hier haben fast alle Architekten ihre Büros. Nach der Preisverleihung 2015 hat der Callwey Verlag, wie auch die Jahre zuvor einen Bildband heraus gebracht, in dem aus der Vielfalt der Entwürfe 50 ausgewählte Beispiele vorgestellt werden, die eine Aussage treffen, über den aktuellen Trend des Bauens, hinsichtlich der Architektur, der Baumaterialien, aber auch der besonderen Lagen, wohin diese außergewöhnlichen Objekte platziert wurden.
Gleichzeitig wird analysiert, in welche Richtung sich der Bau von Einfamilien-Häusern weiter entwickelt hat, auch in Hinsicht auf die qm-Zahl der einzelnen Personen. Dabei hat statistisch gesehen die Personen-bezogene Wohnfläche um 10 qm zugenommen, im Verhältnis zu früheren Jahren. Auch wird gezeigt, dass der Stil der Häuser sich zu immer mehr Offenheit entwickelt hat, zur sogenannten Transparenz. Bei allen vorgestellten Objekten fällt ganz eindeutig eine gewisse Gradlinigkeit und sachliche Schlichtheit ins Auge.
Die Materialien tendieren sichtbar zu natürlichen Baustoffen aus Stein, Holz und Glas. Aufwendige Gartengestaltung ist nicht erkennbar, die Häuser sind immer der Landschaft oder der natürlichen Umgebung angepasst, sei es am Ufer eines Sees, im Gebirge an einem Talhang, oder aber auch im urbanen Umfeld. Oftmals bestimmt der Blick von innen nach außen die architektonische Konzeption.
Damit die Betrachter dieses hochwertigen Bildbandes nicht nur schöne Aufnahmen von attraktiven Wohnsitzen gezeigt bekommen, wurden alle hier dargestellten Objekte sehr ausführlich beschrieben.
Die Gebäudedaten geben Auskunft über die wichtigsten Merkmale, so z.B. über die Grundstücksgröße, die Wohn- und Nutzfläche, die Anzahl der Bewohner, die Bauweise, die Baukosten, die Energiekennwerte sowie das Baujahr. Selbst die Kostenangaben werden offen gelegt, soweit der Bauherr damit einverstanden war.
Die ersten beiden Seiten deuten an, wohin die Reise geht. Zwei doppelseitige Großaufnahmen zeigen einmal die Außenansicht eines aus Naturstoffen errichteten Hauses, gradlinig der natürlichen Umgebung angepasst und danach ein grandioser Blick aus dem Inneren eines Hallen-artigen Wohnraumes mit einer fünf-Meter hohen Fensterfront, die einen umwerfenden Blick ins Tal und auf das darauffolgende Bergmassiv gestattet.
Danach folgt die Inhaltsangabe, wobei jedes einzelne Objekt einen eigenen Passus erhalten hat. Interessant ist danach ebenso die Einleitung von Wladimir Kaminer, der als Jury-Mitglied zugibt, keinerlei Ahnung von Architektur zu haben, und doch dank seiner Intuition und seines Gefühls durchaus mit der Materie glaubt etwas anfangen zu können. Seine These lautet: Die Architektur sagt durchaus sehr viel über die Menschen aus, die sie entworfen haben.
Danach wird noch die Jury in Bild und Schrift vorgestellt, und dann geht es auch schon los mit dem Träger des ersten Preises 2015. Es ist der Umbau einer Scheune in ein Wohnhaus, gestaltet von dem Architekten-Büro Bernardo Bader in Doren/Austria. Dabei handelt es sich um ein einfaches, rechteckiges und mit Holzleisten überzogenes eingeschossiges Haus mit Satteldach auf einer Wiese in einem Vorarlberger Dorf. Äußerlich völlig unscheinbar, verfügt das Objekt jedoch über einen großzügigen Innenausbau, der sehr licht und offen, überschaubar, doch dabei im Detail maximal durchdacht ist. Natürlich wurde viel Holz verarbeitet, auch Holz für die Fassade, das aus dem benachbarten Wald kommt.
Die Holzdielen stammen von einem alten Bauernhaus, das ursprünglich einmal hier stand. Alles strahlt Wärme und Geborgenheit aus, ohne aufgesetzt und kitschig zu wirken, wirklich ein perfekter Entwurf.
Danach folgen die unterschiedlichen Entwürfe, die die Jury aus der Fülle von Bewerbern gewürdigt hat. Es gibt spektakuläre Häuser, deren Herstellungskosten über 5 Millionen Euro betragen haben, aber auch sehr attraktive Entwürfe für gerade einmal 250.000 Euro. Alles hat jedoch Stil, das Ambiente überzeugt mit zeitlosem Geschmack und jeweils einem besonderen Wohlfühl-Faktor.
Am Ende des Bildbandes werden noch einmal alle Adressen der jeweiligen Architekten aufgelistet, bevor das Impressum den Abschluss bildet.
Der Callwey Verlag hat zusammen mit der Firma Kaldewei und dem Informations-Zentrum Beton einen ausdrucksstarken, sehr anschaulichen und informativen Bildband auf den Weg gebracht, wobei den beiden Autoren Dr. Ing. Wolfgang Bachmann und dem Bestseller-Autor #Wladimir_Kaminer die allerbeste Konzeptionierung bescheinigt werden muss. Alle, die sich für schöne Einfamilien-Häuser interessieren, werden hier unmittelbar angesprochen.
Für diejenigen, die in der nächsten Zeit den Bau eines solchen Eigenheimes planen, sei darüber hinaus das Werk als unbedingte Informations-Quelle wärmstens ans Herz gelegt.
Sehr empfehlenswert
Peter J. König
Bitte klicken Sie auf den Link, dann gelangen Sie zum Callwey-Verlag und können das Buch dort bestellen. Sie können es aber auch direkt bei Ihrem Buchhändler um die Ecke ordern. http://www.callwey-shop.de/buecher/architektur/haeuser-des-jahres-6047.html
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