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Rezension:City Life: Urbane Wohnporträts (Gebundene Ausgabe)

Dieser schöne Bildband enthält neunzehn Porträts von Wohnungen in London, Hamburg, Paris, Middelburg, Kopenhagen, Stockholm, Karlsruhe, Antwerpen, Breda, Den Haag und Berlin. Die Bewohner dieser Wohnungen sind Künstler, Designer, Gastronomen, Architekten und Kaufleute. Allen gemeinsam ist, dass sie betont stilistisch leben und gerne sammeln und zwar hochwertige Antiquitäten aber auch zufällige Funde auf dem Flohmarkt, Design-Solitäre und Kunstobjekte.

Auf den Weg gebracht haben dieses Buch Sabine Wesemann und Ulrich Timm. Die vielen, sehr guten Fotos wurden von den Fotografen Heiner Orth, Eckard Wentorf, Christian Burmester und Christoph Köster realisiert.


Im Rahmen der Texte erfährt man stets, weshalb der jeweilige Bewohner es vorzieht in der Stadt zu leben und wie die einzelnen Wohnungen eingerichtet sind. Anhand der Fotos kann man sich einen Eindruck von den schönen Wohnungen beschaffen und sich dadurch zum Umgestalten der eigenen vier Wände inspirieren lassen.


Besonders gut gefällt mir die Wohnung des Modedesigners Nino Cerruti in Hamburg. Sein Maisonette-Apartment ist von ausgesuchtem Design geprägt. Glas Licht und Spiegelungen sorgen für mediterrane Stimmung im Norden. Die Farbe Rot zieht sich durch die gesamte Wohnung, allerdings ist sie sparsam dosiert. Diese Wohnung wirkt sehr edel, weil sie eine klare Linie besitzt. Auf der oberen Ebene beeindrucken die beiden Le-Corbusier-Sessel.


Die Wohnungen im Buch sind vom Stil her sehr unterschiedlich und letztlich stets Ausdruck des Innenlebens des Bewohners.

In Karlsruhe lebt Mechthild Spörlein in einem Haus, das viele Gegenstände aus Indien beherbergt, so etwa ein beeindruckendes Säulenpaar in der Eingangshalle. Das Entree ist wie der Vorhof eines indischen Hauses gestaltet. Dort auch steht eine große Messingschale, in der immer Blütenköpfe schwimmen zu Freude der Gäste, die das Haus betreten. Besonders angetan bin ich vom Arbeitszimmer des Ehemannes von Frau Spörlein. Der Kunsthistoriker besitzt einen prächtigen Sekretär und eine sehr große Bibliothek, die den Raum angenehm belebt.


Traumhaft ist der Schlafsalon von Jan Schawe, des studierten Kommunikationswirtes und Inhaber eines preisgekrönten Delikatessengeschäftes. Dieser Raum kann von einem grünen Lodenvorhang vollständig abgedunkelt werden.


Alle Wohnungen verdeutlichen, dass man mit etwas Stilgefühl Räume so gestalten kann, dass man sich wirklich wohlzufühlen vermag.


Wer möchte nicht gerne auf  einem so hübsch gedecktem Tisch speisen, wie er in der Wohnung von Charles Rutherfoord steht?

Empfehlenswert.

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