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Rezension: Best of Interior- Carolin Sangha- Ute Laatz- Callwey



Dieses umwerfend schöne Buch präsentiert die besten Interior-Konzepte des Jahres. 50 Projekte wurden ausgezeichnet und dabei aktuelle Einrichtungstrends anschaulich dargestellt.

Ute Laatz beginnt das Buch mit einem Trendreport, in dem solche Fragen fachmännisch beantwortet werden, wie etwa "Wie lange sollte ein gutes Interieur als zeitgemäß gelten?" Oder auch "Wie lässt sich am einfachsten Fläche sparen im Grundriss?" 

Carolin Sangha weist in ihrer Einleitung darauf hin, dass die im Buch gezeigten Konzepte sehr unterschiedlich und äußert individuell sind, umgesetzt von Interieur Designern, die entweder nach Vorgaben und Wünschen des Bauherren vorgegangen seien oder ganz frei und grenzenlos gestaltet hätten. 

Man lernt mittels Fotos und Texten "Die best of Interior-Jury" kennen und auch die Partner, die das Projekt unterstützt haben. Dann geht es zur Sache. 

Der Gewinner des 1. Preises wird vorgestellt. Diesen erhielt die Casa Mutabella von Olivia Sommer und David Gössler. Die Laudatio dazu, hat Fabian Freytag verfasst. Diese gelesen zu haben, macht die visuelle Präsentation der gezeigten Ferienwohnung zu einem noch größeren Vergnügen. Die Details der 79 qm Wohnung werden genannt, die Wohnung wird in Form einer Wohnreportage gut beschrieben und die schönen Fotos runden das Gesamtbild ab. 

Dem Gewinner des 1. Preises folgen fünf sogenannte prämierte Anerkennungen, die auf gleiche Weise präsentiert werden. Hervorheben möchte ich hier "Puntofilipino". Dazu hat Johannes Hünig die Laudatio geschrieben. Was bei dieser 85 qm –Wohnung interessant ist, ist die Tatsache, dass historische Details, wie Stuckleisten bewahrt wurden. Aufgrund der Tapeten entsteht der Eindruck, man befinde sich mitten in einem Landschaftsgemälde. Die Wohnung befindet sich in einer alten Leuchtenfabrik in Mailand. Freigelegte Rundbögen spannen mit ihren geometrischen Linien, so erläutert Hünig, eine Brücke von Architektur, zu den Formen des Memphis-Designs. Gema Gutierreze Puntephilipino schreibt "Hier würde ich selbst gerne wohnen". Dem schließe ich mich vorbehaltlos an. 

Den fünf Anerkennungen folgt der Fotografiepreis. Ihn erhielt die Fotografin Marie Kreibich. Der Laudatio von Gabriela Hauser kann man sehr gut entnehmen, weshalb. 

Daran  dann schließen sich die 44 ausgezeichneten Projekte an. Hier gibt es zwar keine Laudatio pro Projekt, die mit den 5 Anerkennungen und dem 1. Preis genau die 50 besten Interior-Konzepte des Jahres ausmachen. Jedoch sind die Konzepte in Form von Wohnreportagen hervorragend beschrieben. Da gibt es beispielsweise das Konzept von Studio Stulemmer/Berlin mit dem Titel "Willkommen in der Gegenwart", das staunen macht. Es handelt sich dabei um Räume in einer denkmalgeschützten Stadtvilla im Berliner Nobel-Viertel Dahlem. Hier stimmt einfach alles. 

Sehr gut gefallen hat mir auch das Konzept "Bewahrung zum Besseren" von Seitz Architektur/Aschaffenburg. Es handelt sich dabei um eine ehemalige Schreinerei. Der Architekt Stefan Seitz und sein Büroleiter Christian Heun meinen hierzu "Die Wertschätzung gegenüber dem Vorhandenen ermöglicht mutige und nachhaltige Architektur". Offen gelegtes Mauerwerk und eine wunderschöne Wendeltreppe aus Holz, die drei Geschosse miteinander verbindet, sind nur der Anfang von dem, was begeistert. Doch ich möchte nicht zu viel verraten… 

"Erhalt geht vor Ersetzen", ist ein guter Ansatz; Von wem er stammt? Von Peggy Kastl, Baustudio Rostock. Ihr Konzept  "Ein Halbes Ganzes", überzeugt mich ebenso wie das Konzept "Idylle pur" von InteriorBygini, Miesbach bei München. 

Vorgestellt werden im Anschluss an die Präsentation, der man im Rahmen einer Rezension nicht gerecht werden kann, Produkte, die die Planer besonders begeistert haben. Preise und Hersteller werden genannt. Man lernt u.a. die junge deutsche Lichtmarke "Nyta" kennen, auch 30 Projekte, die es auf die Longlist der Redaktion geschafft haben und erkennt, dass man dieses Werk immer wieder zur Hand nehmen muss, um es in seiner Gesamtheit zu begreifen als das, was es ist: ein Schatzkästlein gelungener Ästhetik. 

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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Rezension; Home Style- Die schönsten Ideen für Zuhause-Lucy Gough



Die Autorin dieses bemerkenswerten, reich bebilderten Gestaltungsbuches- mit tollen Ideen für das eigene Zuhause - ist die Raumgestalterin und Art-Direktorin Lucy Gough. Sie leitet seit 2020 die von ihr gegründete Online-Schule für "Interior Styling". Das vorliegende Werk ist eine Erweiterung ihrer Kurse. 

Die beeindruckenden Fotos hat Simon Bevan realisiert.

In der Einleitung gibt Gough sachdienliche Hinweise wie man das Buch benutzt. Hier unterstreicht sie, dass die Gestaltung erfolgreicher wird, wenn man- das leuchtet ein- sich vorab "Moodboards" anlegt oder einige Skizzen macht. 

Nach der Einleitung warten zwei große Teile auf die LeserInnen: 
1. Die Prinzipien der Raumgestaltung 
2. Die Räume 

Diese beiden Teile enthalten 12 Kapitel, wobei 5 Kapitel dem ersten Teil untergeordnet sind. Hier wird u.a. erklärt, was ein "Moodboard" ist und wie man es erstellt. Dann geht es um eine kleine Farb- und Strukturpalette, die als Schlüssel für ein erfolgreiches Raumkonzept dient. Nicht mehr als fünf bis sechs Farben und Strukturen sind das Ziel. Aufgeklärt wird man über Primär-, Sekundär- und Akzentfarben, liest viel Wissenswertes über die Grundprinzipien der Raumgestaltung und erfährt u.a. wie man Regale dekoriert. Diesbezüglich kann man nie genug wissen. Dazu gibt es zahlreiche Bilder, um sich den Textinhalt bewusster zu machen. Des Weiteren liest und sieht man, wie man Stilleben in Szene setzt.

Ab Seite 55 dann erfährt man, wie man ein ausdrucksvolles Zuhause schafft. Sieben wesentliche Tipps für ein schönes Zuhause sollte man sich gut merken, und auch lernen mittels dieses Buches Farben einzusetzen. Sehr gut in dieser Beziehung ist die Einkaufsliste für den Baumarkt und gelungen die  Inspiration für die Wände, so etwa jene, die mit "Stucco veneciano" verputzt sind.

Spannend finde ich die Tipps wie man die passende Kunst für das Zuhause findet. Und nützlich die Erläuterungen zu Böden. Vom Vinylboden bis zu poliertem Stein erfährt man alles Wissenswerte. Das erspart Fehlkäufe.

Die Beleuchtung als wichtiger Bestandteil des Raumkonzepts hat mir sehr gut gefallen und mich auf neue Ideen gebracht. Sehr gut auch sind die Tipps wie man Räume verbindet oder einen offenen Raum gestaltet, um nur einiges zu nennen. 

In Teil 2 dann geht es um die Räume. Untergliedert in die Kapitel: Die Küche-Das Esszimmer- Das Wohnzimmer-Das Schlafzimmer- Das Bad - Das Büro und Verbindende Räume. 

Sehr schöne Küchen mit interessanten Tipps, auch für Stauraum! Lobenswerte Hinweise für die Arbeitsplatten, Spülbecken und Wasserhähne, kurzum gelungene Ideen für alle vorgestellten Räume! Beeindruckt bin ich von der Farbwahl, in den unterschiedlichen Räumen, auch vom Bad und dem Home-Office, das selbst in kleinem Raum gut gestaltet sein kann, wenn man die richtigen Farben wählt. Flure und Treppen, die Verbindungswege im Haus werden fernerhin bestens präsentiert und zeigen, was möglich ist, wenn man mit viel Geschmack oft auch Enge überwindet, 

Wer Räume gestalten oder umgestalten möchte, findet hier viele gute Ideen.

Maximal empfehlenswert 

Helga König

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