Dieser bemerkenswerte Lifestyle-Bildband enthält viele inspirierende Fotos von Andreas von Einsiedel. Die Texte stammen von Jean Nayar.
Jean Nayar schreibt regelmäßig für namhafte Design- und Lifestyle-Magazine zu den Themen Design, Architektur, Kunst und Persönlichkeiten. Außerdem ist sie Autorin zahlreicher Bücher und als Maklerin von Luxusimmobilien tätig.
Andreas von Einsiedel lebt seit 20 Jahren in London als Fotograf und ist spezialisiert auf Interieurs und Architektur. Hochgeschätzt wird er von Verlagshäusern und Magazinen, weil er natürliches Licht verwendet und einen ausgereiften Geschmack für Kompositionen besitzt.
Die Texte im Buch sind in englischer, deutscher und französischer Sprache abgedruckt.
Thema sind Domizile auf dem Land, die Erholung von der Hektik des Alltags bieten.
Gezeigt werden Außenbereiche und Inneneinrichtungen solcher Landhäuser, wobei man immer Wissenswertes über deren Besitzer und die Designer erfährt und die visualisierten Räume näher vorgestellt werden.
Die Domizile sind in den USA, in England, Frankreich, in der Schweiz, in Indien, Italien, Mexiko, Deutschland und Österreich beheimatet.
Mein Faible gilt den französischen Häusern, weil deren Farbgestaltung mir besonders entgegenkommt. So lernt man u.a. das Domizil der britischen Künstlerin Gillian Meijer und ihres niederländischen Mannes Sjoerd kennen. Es befindet sich in der Dordogne und dort in einer alten Mühle des 17. Jahrhunderts. Gemeinsam mit dem Designer Joris van Grinsven und der Landschaftsarchitektin Dik Bakker haben sie das Refugium umgestaltet und zu einem Traumort werden lassen, dessen Räume durch eine stilvolle und dabei schlichte Inneneinrichtung begeistern. Die Cremetöne harmonieren sehr gut mit den teilweise unverputzten Wänden und die farbigen, modernen Gemälde sind ein wunderbares Bindeglied zwischen der Vergangenheit und dem Jetzt.
Häuser, in denen Holzflächen dominieren, wirken, selbst wenn sie kostbar gestaltet sind, archaisch und lassen den Blick nicht staunend verweilen. Zu moderne Gestaltungen sind ebenfalls nicht inspirierend in einem Landhaus. Dies hängt natürlich mit persönlichen Assoziationsketten zusammen
Sehr angetan bin ich von den Wohnbeispielen in Goa, Indien. Es sind zur Realität gewordene Fantasien inmitten einer wunderschönen Natur mit Palmen, deren Anblick Fernweh erzeugt.
Interessant sind die Schlafstätten der Bewohner, die sehr viel über diese aussagen, weil Schlafräume die privatesten aller Räume im Haus sind. Hier begeistert ein Bett in Italien, genauer in Umbrien in einer alten Steinvilla, die vormals ein Pfarrhaus einer Kirche aus dem 14. Jahrhundert war.
Auch ein 200 Jahre altes Haus in Norddeutschland fasziniert der tollen Inneneinrichtung wegen. Dabei ist die Möblierung Französisch und Skandinavisch, allen in hellen Tönen gehalten, nur die Stoffe erweisen sich als Farbtupfer.
Irgendwann dann schließlich entdeckt man ein Anwesen in der Provence. Das Esszimmer im Stil einer Orangerie mit Glaswand bietet einen tollen Ausblick auf das Grundstück. Hier die letzten Jahre seines Lebens zu verbringen, kommt, sofern dies nicht in Einsamkeit geschieht, einer Gnade Gottes sehr nahe.
Ein wunderbares Buch, sehr inspirierend, auch in den Details.
Sehr empfehlenswert.
Helga König
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