Dieses zauberhafte und dabei sehr informative, reich bebilderte Buch offenbart dem Leser die Welt der 1862 gegründeten Feinbäckerei Ladurée, die ihren Besuchern augenscheinlich mehr zu bieten hat als die weltberühmten Macarons, über die ich mich vor noch nicht all zu langer Zeit im Rahmen einer Rezension geäußert habe.
Öffnet man das Buch, das man mit einer Seidenschleife zubinden kann, so findet man im vorderen Buchdeckel eine aufklappbare Bühnenkulisse, die einen Eindruck von der Welt vermittelt, die dem Leser dann im Buch entgegengebracht wird.
Man lernt die Dekorationskunst des Hauses Ladurée kennen, die sich einst in drei wegweisenden Niederlassungen entwickelt hat und nun die Ladurée-Läden weltweit beeinflusst. Inspiriert ist alles von den Gestaltungsideen Madame Pompadours, Kaiserin Eugénies und von Madeleine Castaing.
Zunächst erhält man Einblicke in die Gemächer der Madame de Pompadour und erfährt Wissenswertes über die dortige Innenarchitektur, aber auch wer diese Dame war und welche breitgefächerten, kulturellen und intellektuellen Interessen sie hatte. Voltaire sagte nicht grundlos über sie: "Im Grunde ihres Herzens war sie eine von uns, sie förderte die Literatur sosehr sie konnte."(Zitat: S. 26).Man lernt des Weiteren die Prachtentfaltung im 19 Jahrhundert der Kaiserin Eugénie kennen,die zu ihrem persönlichen Gebrauch nicht nur die schönsten Louis-seize-Möbel aus dem Garde-Meuble und sogar aus dem Louvre holte, sondern sich auch welche aus ihrer Privatschatulle kaufte, (vgl.: 113). Auch über Madleine Castings wird man bestens informiert, um sich dann ausgiebig mit zahlreichen Textportraits berühmter Manufakturen näher befassen zu können.
In meinen Augen sind hier die vielen Sachinformationen wirklich hervorragend dargeboten, so etwa über die Manufaktur Zuber, die 1797 gegründet wurde. Von dort kommen die schönsten Tapeten der Welt, auch Bordüren, Vorhangstoffe, Lederdrucke, Wandfarben, Bodenbeläge etc.. Vorgestellt auch wird die Porzellan-Manufaktur Sèvre, die einst von Madame de Pompadour gegründet wurde und die berühmte lothringische Kristallmanufaktur Baccarat, die nicht nur Gläser, Vasen und Lüster kreiert, sondern übrigens auch Flakons für edle Düfte.
Tafelsilber von Christofle ist ein weiteres Thema und Porzellan aus Limoge. Es werden neben den Textinfos immer auch viele Bilder gezeigt, um einen visuellen Eindruck von all den schönen, edlen Dingen zu erhalten, beispielsweise von Kristallgläser von Saint-Louis oder auch von Wedgwood-Porzellan. Alles atemberaubend schön und sehr inspirierend.
Ein gelungenes Buch für alle, die sich an handwerklicher Höchstleistung erfreuen können.
Die Einblicke in den Salon Champs- Elysée in Paris, die man in diesem Buch erhält, machen mich extrem neugierig. Das muss man einfach gesehen haben. Deshalb auch steht es ganz oben auf meiner Besichtigungsliste beim nächsten Paris-Besuch.
Sehr empfehlenswert.
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